Dieses Projekt bezieht sich auf die strategische Wärmeplanung für ein Neubaugebiet mit insgesamt 45 Wohneinheiten. Ursprünglich war eine zentrale Wärmeversorgung vorgesehen. Im Rahmen einer erweiterten Potenzialanalyse wurde das Planungsbüro Rieker beauftragt, die Machbarkeit eines Nahwärmenetzes zu prüfen und darüber hinaus zusätzliche Potenziale im Umfeld des Neubaugebiets zu identifizieren und zu bewerten.
Dazu wurden rund 110 bestehende Wohngebäude – Ein- und Mehrfamilienhäuser – in die Analyse einbezogen. Im Zuge einer umfassenden Bestandsaufnahme wurden diese in Baualtersklassen unterteilt und ihre jeweilige Beheizungsstruktur dokumentiert. Auf dieser Grundlage konnte eine Energiebilanz für den gesamten erweiterten Betrachtungsraum erstellt werden.
Im Rahmen der Potenzialanalyse wurden mögliche Einsparpotenziale im Bereich Raumwärme aufgezeigt und verschiedene Formen der Wärmeversorgung untersucht – darunter konventionelle Nah- und Fernwärmesysteme sowie innovative Konzepte der kalten Nahwärme. Die Wärmeversorgung wurde konkret anhand von drei Szenarien betrachtet: der Einsatz von Biomasse für ein Nah- bzw. Fernwärmenetz, Wärmepumpen mit Erdsonden sowie Wärmepumpen mit Ringgrabenkollektoren für kalte Nahwärmenetze.
ür alle Varianten wurden Energie- und CO₂-Bilanzen für die Jahre 2035 und 2045 erstellt sowie Kostenprognosen für die infrastrukturelle Umsetzung entwickelt. Darüber hinaus erfolgte eine Bewertung der Varianten hinsichtlich Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Integration in das Landschaftsbild und Flächenverfügbarkeit. Ergänzend wurde eine Photovoltaikanlage für das Neubaugebiet konzeptionell ausgearbeitet.